Zum Glück hatten wir schon etwas Podcast Erfahrung. Mit Schwung jedenfalls hat sich das fünfköpfige Sharecast-Team in die Aufgabe hineingestürzt, einen Podcast „rund ums Thema Datenteilen“ zu erstellen. Ein erstes Konzept gab es, und dies galt es nun umzusetzen.
Die Aufgabe ist nicht einfach, denn „Teilen“: das ist zwar eine Alltagspraxis. Schon Kindern muss man nicht groß sagen, was damit gemeint ist. Man gibt und nimmt gleichermaßen, man verzichtet füreinander auf exklusiven Besitz. Auf diese Weise kann etwas – sei es knapp oder nicht – zu einer gemeinsamen Ressource werden. Beim Teilen können oft alle gewinnen.
Die große Herausforderung aber: Eigentlich ist das Thema eben doch sehr abstrakt. Warum dem Datenteilen vielfach Bedenken entgegenstehen, warum es schwierig ist, es gut zu organisieren, wie eine digitale Sharing Economy (die wir nicht haben) aussehen könnte – um dies alles darzustellen, braucht es Zeit, eine Menge Fremdwörter und auch eine wissenschaftliche Perspektive. Wobei es am Ende alles dennoch verständlich und anschaulich zu vermitteln gilt. Denn unser Podcast möchte nun wirklich ein breites Publikum erreichen. Kann das klappen?
Schnell haben wir gemerkt: Es macht Spaß. Und wir lernten auch verdammt viel dazu. Zum Beispiel, dass es richtig Arbeit macht, unsere zwanzigminütigen Folgen nicht zu überfrachten. Lieber einige wenige klare Einsichten als viele lediglich angetippte Themen. Denn Antippen klärt nicht.
Ebenso treiben uns die Interviews mit Expertinnen und Experten immer wieder zur konzeptionellen Veränderung der verschiedenen Folgen. Wir berichten über Lösungen für das Datenteilen in verschiedenen Datendomänen, entdecken aber dabei, dass es eigentlich jeweils um unerwartet unterschiedliche Problemstellungen geht. Zum Beispiel bei der Nutzung von Gesundheitsdaten für die medizinische Forschung: Datenschutzprobleme lösen? Natürlich. Vor allem aber ist hier das Vertrauen von Patienten, die (tatsächlich) Daten „spenden“ das besondere Gut, welches das Teilen allererst ermöglicht. Zum Beispiel in der Forstwirtschaft: Datenbasis verbessern? Natürlich. Vor allem aber ist hier die Einsicht zentral, dass das Teilen durch einen „gemeinsam“ mandatierten Intermediär gegenläufige Marktinteressen teilweise neutralisieren kann. Zum Beispiel Smart Cities: Daten erschließen? Natürlich. Spannend ist aber, dass es gar nicht so einfach ist, aus der Fülle von Daten wirklich Datenprodukte zu entwickeln, die nachgefragt werden, die „fliegen“.
Ein positiver Aha-Effekt der Audio-Arbeit: Man stößt auf viel Weisheit in Sachen Digitalisierung, wenn man Leute auf der Straße fragt. So lässt Sharecast immer mal wieder Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen – was den Podcast mit einer ganz eigenen Art von Expertise belebt.
Von Folge zu Folge zeigt uns der Gegenstand „Datenteilen“ erheblich mehr Facetten, als wir vermutet hatten. Das macht es nicht immer leicht, denn wir haben pro Folge nur 20 Minuten. Gut daran: Belehrend klingen wir wohl schon deshalb nicht, weil wir selbst vielfach staunen. „Teilen“ – das Selbstverständlichste der Welt? Mitnichten.