Metadaten sind DatenDaten sind Zeichen oder Zeichenketten, die Informationen ent... Mehr, die andere Daten beschreiben (Schmidt 2021). Die Datenbeschreibung bezeichnet den Prozess, bei dem die Merkmale, Strukturen, Format und relevante Zusammenhängen von Daten systematisch erfasst und dokumentiert werden (Fischer 2025) und wird damit zum zentralen Bestandteil der Qualitätssicherung innerhalb des Datenmanagements. Metadaten, als Ergebnis der Datenbeschreibung, enthalten strukturierte Informationen darüber, wie ein Objekt zu beschreiben, zu klassifizieren, zu pflegen ist und welche (Nutzungs-)Einschränkungen, Zugriffen oder Veränderungen es unterliegt.
Metadatenstandards ermöglichen es, Datenbestände in einer einheitlichen Weise zu beschreiben, sodass sie über verschiedene Systeme, Institutionen und Anwendungen hinweg auffindbar, zugänglich und interpretierbar sind. Die Integration von Aspekten des Semantic Web ermöglicht es darüber hinaus, Metadaten maschinenlesbar zu strukturieren, sodass intelligente Systeme die Bedeutung der Daten verstehen und nutzen können. Durch die Anwendung der FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) wird sichergestellt, dass Daten nicht nur technisch interoperabel, sondern auch nachhaltig nutzbar sind. Insbesondere fördern semantische Technologien und Ontologien die Auffindbarkeit und Wiederverwendbarkeit, indem sie standardisierte Beschreibungen und Verknüpfungen zwischen Daten herstellen, die sowohl für Menschen als auch Maschinen interpretierbar sind.
Es kann zwischen verschiedenen Arten von Metadaten unterschieden werden (nach Schmidt 2021, Riley 2027, Zeng 2004):
- Deskriptive Metadaten: Beschreibende Metadaten dienen dem Auffinden und Identifizieren von Daten. Dabei handelt es sich oft um Angaben wie Titel, Datum oder Schlagwörter (Schmidt 2021).
- Strukturelle Metadaten: Strukturelle Metadaten beschreibe die interne Organisation und Beziehungen innerhalb einer Ressource oder eines Datensatzes( Schmidt 2021) und erfassen damit, wie ein bestimmtes Objekt klassifiziert werden kann. Zum Beispiel enthalten strukturelle Metadaten Informationen darüber, welche Dateien zu einem mehrteiligen Dokument gehören oder wie Kapitel einer Publikation miteinander verbunden sind.
- Administrative Metadaten: Administrative Metadaten enthalten Informationen darüber, welcher Art von Anweisungen, Richtlinien und Einschränkungen das jeweilige Objekt unterliegt – etwa um den Zugriff auf bestimmte Daten zu regeln.
- Erhaltungsmetadaten: Erhaltungsmetadaten (auch bewahrende Metadaten) enthalten Informationen, die die langfristige Verfügbarkeit, Authentizität, Integrität und Lesbarkeit eines digitalen Objekts sicherstellen. Sie beschreiben Maßnahmen zur Pflege und Archivierung digitaler Ressourcen und umfassen Aspekte wie Dateiformate, Migrationsstrategien bei technologischen Veränderungen sowie Zugriffs- und Nutzungsrechte. Ein zentraler StandardUm (technisch) Daten, (kommunikativ) Information und/od... Mehr für Erhaltungsmetadaten ist PREMIS (Preservation Metadata: Implementation Strategies), der Implementierungsstrategien für die Bewahrung von Dateien in überholten digitalen Formaten bereitstellt.
- Nutzungsmetadaten: Nutzungsmetadaten werden zum einen erfasst, um eine nützliche Prognose über das zukünftige Verhalten von nutzenden Personen anzustellen. Dazu werden Daten darüber gespeichert, wie beispielsweise Nutzende auf ein bestimmtes digitales Objekt zugreifen. Zum anderen spielen diese Daten eine zentrale Rolle beider Systemüberwachung und -sicherheit. Sie ermöglichen beispielsweise die Identifikation von ungewöhnlichem Nutzungsverhalten, die auf DDos-Angriffe, unautorisierte Zugriffe oder Systemausfälle hinweisen können.
- Herkunftsmetadaten: Mit Hilfe von Herkunftsmetadaten lässt sich der Lebenszyklus eines digitalen Objekts nachvollziehen. Diese Metadaten geben Aufschluss über die Historie eines digitalen Objektes und beinhalten z.B. Informationen über die Nutzenden, die ein digitales Objekt verändert haben und welche Methoden zu welchem Veränderungsergebnis geführt haben (Schmidt 2021).
Es gibt eine Vielzahl von Metadatenstandards, die für unterschiedliche Zwecke und Disziplinen entwickelt wurden:
- Dublin Core Metadata Initiative (DCMI): Ein allgemeiner Standard zur Beschreibung von digitalen Ressourcen.
- Data Documentation Initiative (DDI): Ein Standard zur Beschreibung von sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Daten.
- ISO 19115: Ein Standard zur Beschreibung von Geodaten.
- Metadata Object Description Schema (MODS): Ein Standard für bibliografische Daten.
Literatur
Riley, Jen. (2017. Understanding Metadata. What is Metadata, and what is it for? NISO Primer Series https://groups.niso.org/higherlogic/ws/public/download/17446/Understanding%20Metadata.pdf, abgerufen am 20. Januar 2025
Schmidt, Casey. 2021. Metadatentypen – die wichtigsten Unterschiede. https://www.canto.com/de/blog/metadatentypen/, abgerufen am 20. Januar 2025
Zeng, Marcia Lei. 2004. Metadata types & functions. http://marciazeng.slis.kent.edu/metadatabasics/types.htm, abgerufen am 20. Januar 2025